Der Aufstieg - Parque Huascaran Teil III

Der dritte Tag auf dem Santa Cruz Trek begann sehr früh. Wir wollten früh genug über den höchsten Punkt der Wanderung sein, denn morgens scheint es immer besseres Wetter zu geben als bereits mittags. Ein englisches Pärchen bestätigte uns am Abend zuvor noch den schwierigen Aufstieg. Sie hatten diesen Part bereits hinter sich, da sie den Trek in umgekehrter Richtung machten. Also ging es bereits um 8 Uhr los. Was soll ich sagen: nach einer Stunde mit ziemlicher Steigung auf über 4000m war ich schon ziemlich am Ende und habe immer Mal wieder eine Pause benötigt. So ging das Ganze dann drei Stunden, bevor ich fix und fertig oben angekommen bin. Während dem Aufsteig hat es immer wieder geschneit und geregnet und auch vom höchsten Punkt Punta Union aus, hatten wir leider kein Glück und die Aussicht war durchweg neblig. Ich war so unglaublich glücklich, oben angekommen zu sein. 

Dabei wurde es beim Abstieg nicht weniger schwierig. Mein Papa hat schon immer gesagt, der Abstieg ist immer schwieriger und erfordert mehr Aufmerksamkeit. Somit ging es weitere zwei Stunden auf grossen, rutschigen Steinen abwärts. Hinter jeder Kurve erhoffte ich mir den Campingplatz. Schlussendlich haben wir dann auf einer nicht ausgeschilderten Grünfläche unser Lager aufgeschlagen. 

Etwas später am Abend waren wir auch schon wieder von Unmengen Kühen umgeben. Ich hab immer ein wenig Angst, dass irgendwann mal eine Kuh das Zelt übersieht und uns nieder trampelt :D Bei solchen Gedanken hab ich immer einen Lacher von Luis sicher :D In dieser Nacht wurden wir auf jeden Fall noch einmal verschont und ich konnte schlafen, wie ein Baby. Wie so oft auf dieser Reise. 

Am nächsten Morgen kam bereits um 7 Uhr die erste Gruppe Richtung Punta Union an unserem Zelt vorbei und insgeheim taten sie mir leid :D. Kurz danach schulterten auch wir unsere Rucksäcke auf und es ging auf die letzte Etappe. Der Weg führte uns wie bereits zu Anfang des Treks durch ein weites, grünes Tal welches voll von Pferden, Eseln und Kühen war. Wegen der anstrengenden Etappe am Vortag wollten wir es ganz entspannt angehen. Wir haben Unmengen an Fotos gemacht und viele Pausen eingelegt. Dies wurde uns dann leider zum Verhängnis: Gegen 15 Uhr sind wir wieder auf Zivilisation gestossen und in einem kleinen Dorf angekommen. Dort wollten wir ein Sammeltaxi zu einer Lagune nehmen und dort eine weitere Nacht zelten. Die Taxis fuhren aber leider nur bis 12 Uhr weswegen wir in dem Ort festzusitzen schienen. Wir haben uns dann aber dafür entschieden, in den nächsten Ort zu laufen. Dort führte auch die Hauptstrasse entlang. Die Chance eine Mitfahrgelegenheit zu erwischen erschien uns also deutlich grösser. Der Weg ging eine weitere Stunde mehr oder weniger steil bergauf. Letztendlich bestand unser Ziel dann aus drei Häusern und einer holprigen Strasse auf der für uns an diesem Abend leider keine Mitfahrgelegenheit mehr verkehrte. Also haben wir die erste Nacht nach dem Santa Cruz Trek in einem Doppelbett im Kuhstall verbracht. Herrlich aber somit auch wieder um eine Erfahrung reicher. ;)  

 

Wir hatten so wunderbare Tage auf dem Santa Cruz Trek. Jeder der die Möglichkeit hat, sollte sie wahrnehmen und sich auf das Abenteuer einlassen. Man findet unfassbar beeindruckende Natur, die verschiedensten Vogelarten und natürlich jede Menge Kühe :D 

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