Was heißt eigentlich SoLaWi? Und woher kommen meine Lebensmittel?

Hallo ihr Lieben!
Ich möchte euch heute ein Projekt vorstellen, womit ich mich gerade besonders beschäftige und wovon ich absolut begeistert bin. Bei meiner Recherche bezüglich Praktika bin ich unter anderem auf der Internetseite des Kattendorfer Hofes gelandet. Dieser Hof wird in Form einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) geführt. Bei einer SoLaWi übernehmen private Haushalte die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebs. Im Gegenzug wird der Ernteertrag unter allen Mitgliedern aufgeteilt. 

Im Falle des Kattendorfer Hofes sieht das im Genaueren wie folgt aus. Man zahlt einen Monatsbeitrag von 182 € und bekommt dafür pro Woche:

-       1,5 – 3 kg Gemüse nach Jahreszeit

-       Kräuter und Salat

-       1kg Kartoffeln

-       0,7 kg Fleisch und Wurst von Schwein und Rind

-       Milchprodukte der Hofkäserei aus insg. 8,75 Liter Milch

 

Alle Produkte sind in demeter Qualität, das strengste Biosiegel in Deutschland. Natürlich hört sich 182 € zunächst ziemlich viel an. Aber die Hochrechnung auf den Monat und der Vergleich zu herkömmlichen Bioprodukten aus dem Supermarkt zeigt schnell: der Preis ist absolut gerechtfertigt. Wir sprechen dabei ja auch von biologischen Produkten, die regional angebaut oder direkt auf dem Hof verarbeitet wurden. Wenn man Produkte von Tieren möchte, mit denen fair umgegangen wird, muss man eben einen höheren Preis zahlen. Die Höfe können jederzeit besucht werden und oft werden auch Mitmachaktionen angeboten.

Seitdem ich aus Chile wieder zurück bin, achte ich viel mehr auf Bioprodukte und auf regionale Herkunft der Produkte, die bei mir im Einkaufskorb landen. Dort läuft der Lebensmitteleinkauf nämlich etwas anders ab. Discounter wie hier in Deutschland gibt es nicht und die Produkte in den normalen Supermärkten sind im Vergleich sehr viel teuerer. Einmal die Woche hingegen gibt es auf der Straße eine Feria bestehend aus unzähligen Ständen mit Obst, Gemüse und Käse. Die Bauern vom Land kommen an diesem Tag in die Stadt und verkaufen ihre Ernte auf der Feria. Ein einziges Schlaraffenland für Obst- und Gemüseliebhaber. Hier waren die Preise oft günstiger aber dennoch eher mit den Bioprodukten wie wir sie aus Deutschland kennen zu vergleichen. Auch wenn es kein Bio-Label gibt, gefiel mir der Gedanke, direkt beim Bauern einzukaufen besser als in dem riesigen Supermarkt Produkte zu kaufen.

 

In Deutschland haben wir eine riesige Auswahl an verschiedenen Supermärkten, wöchentlichen Bauernmärkten und anderen Einkaufsmöglichkeiten. Möchte man allerdings komplett regional und nur biologisch erzeugte Produkte einkaufen, dann geht das sehr schnell ganz schön ins Geld. Ich würde liebend gerne, jede Woche meinen kompletten Wocheneinkauf auf dem Bauernmarkt am Marktplatz einkaufen. Nach zwei Wochen wäre dann aber vermutlich mein komplettes Monatsbudget als Student ausgeschöpft.

Deswegen versuche ich einfach so gut es geht und mit bestem Gewissen einzukaufen. Auch bei Aldi beispielsweise gibt es Bio-Produkte und auch dort wird teilweise sogar auf regionale Herkunft geachtet. Dabei sollte es für mich aber nicht zum Zwang werden. Manchmal gehe ich Kompromisse ein, manchmal habe ich aber auch einfach Lust.

Ich versuche, wie schon erwähnt es möglichst regional und bio zu belassen. Wenn ich aber Lust auf eine Avocado habe und es die nun mal nur aus Peru gibt, dann kaufe ich mir trotzdem eine. Wenn dies nicht jeden Tag geschieht sondern bewusst noch etwas Besonderes bleibt, dann kann ich das mit gutem Gewissen tun. 

Die Solidarische Landwirtschaft ermöglicht mir, biologische und zugleich regionale Produkte aus einer Hand zu bekommen. Und mir wäre es der Preis absolut wert, auch wenn für eine ausgeglichene Ernährung noch einige Sachen hinzugekauft werden müssten. Mich hat das Konzept überzeugt und seitdem bin ich auf der Suche nach einem Hof in der Nähe von Deggendorf.

 

Wie sieht es denn bei euch aus?
Kauft ihr regionale und/oder biologische Produkte? Oder legt ihr keinen großen Wert darauf?

Und was haltet ihr von der SoLaWi?

 

PS: Sehen diese Kühe nicht wahnsinnig süß und glücklich aus? So ganz in freier Wildbahn? ;) 

 

Solidarische Landwirtschaft: https://solidarische-landwirtschaft.org/de 

Kettendorfer Hof: https://kattendorfer-hof.de 

Demeter: https://demeter.de 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Sissi (Freitag, 05 Mai 2017 13:05)

    Sehr interessanter Beitrag! Werde mich gleich mal erkunden ob's da bei mir in Regensburg Umgebung was gibt.. Vielen Dank für die Inspiration! :) :)
    &toller Blog übrigens ;)