Santiago

Ich bin wieder zurück. Zurück von einer wahnsinnig spannenden, packenden und ereignisreichen Reise. Es ging durch Peru, Bolivien und den Norden Chiles. Da ich meinen Laptop in Santiago deponiert habe, komme ich erst jetzt dazu, von den letzten Wochen zu berichten. Begonnen hat unsere Reise in Chiles Hauptstadt Santiago. Wir hatten ein Hostel im 7. Stock am Plaza de Armas und konnten so Abend für Abend den herrlichen Sonnenuntergang begutachten. Aber auch tagsüber lies es sich auf der großen Dachterasse gut aushalten. Sonne genießen und dem geschäftigen Treiben zusehen. 

Santiago muss man näher kennen lernen, um sich zu verlieben. Der, für europäische Verhältnisse, doch sehr chaotische Straßenverkehr, die vielen Menschen und der Smog auf der einen Seite. Aber auf der anderen Seite stehen diese atemberaubende Berge, die vielen kleinen individuellen Läden in Bellas Artes und die Sauberkeit. Oft bin ich durch die Stadt gegangen und hab zwischen Hochhäusern plötzlich die Anden entdeckt und war wie erstarrt. Jedes mal wieder. 

 

Der Cerro San Cristóbal ist ein Hügel und liegt mitten in dem bunten Viertel Bellavista. Nach einem etwa 40-minütigen Aufstieg erhält man die typische Aussicht über Santiago, die oft auch auf Bildern zu sehen ist. Santiago ist wirklich riesig und so richtig bewusst wurde mir das erst dort oben. An der einen Seite wird die Stadt durch die Anden begrenzt aber gegenüber gibt es kein Halten mehr und man sieht Häuser über Häuser. 

Absolut schockiert war ich über den Smog, der über der Stadt hängt. Unten in den Straßen bekommt man zwar von dem vielen Verkehr mit aber sehen kann man den Dreck, der dabei entsteht, nicht. Er zieht sich über die komplette Stadt und verdeckt somit leider auch ein wenig die Aussicht. 

Ein weiterer Aussichtspunkt ist mitten in der Stadt: Santa Lucía. Das ist ein kleiner Stadtpark mit Wendeltreppen und von der Spitze hat man auch eine sehr gute Aussicht über Santiago. Man ist ein wenig zentraler und niedriger als auf dem San Cristóbal. Da wir etwas zu früh für den Sonnenuntergang dran waren, haben wir tapfer eine Stunde lang unsere Plätze verteidigt, um am Ende auch tolle Fotos von dieser Position zu machen. 

Ein Foto bei dem sowohl Rosalie als auch ich nicht in die Kamera schauen und die Augen zu haben, aber ich mags trotzdem. 

Abgesehen von irgendwelchen Aussichtspunkten hat Santiago aber noch sehr viel mehr zu bieten. Die Gemüse- und Fruchtmärkte sind wahnsinnig bunt und ich habe viele Sorten entdeckt, die wir in Deutschland nicht kennen. Der Kürbis beispielsweise schmeckt hier sehr viel intensiver und ganz anders als bei uns. 

Da die Lebensmittel doch sehr teuer sind in Chile haben wir abends meist selber gekocht. Die meisten Hostelküchen sind allerdings nicht besonders gut ausgestattet und deshalb gab es oft Reis mit Gemüse.  

In Chile gibt es ein sehr bekanntes Getränk und das nennt sich Terremoto. Übersetzt bedeutet das Erdbeben und es wird wohl so genannt, weil es unglaublich schnell betrunken macht. Die Basis bildet ein süßer Weißwein und getoppt wird das ganze von Eiscreme. In unserem Fall war es glaube ich Ananassorbet. Damit es noch süßer wird, kann man noch einen Sirup wählen. Wir waren in der berühmten Bar 'Piojera' und dort gehen haufenweise Terremotos vom Tresen. 

Ich persönlich mochte das süße Zeug nicht so gern und hatte meine Schwierigkeiten es runter zu bekommen. Aber als es dann mal leer war, war ich sehr betrunken. :D

 

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